Autor: Edy Hürlimann

Sascha der Ruefer

Sascha Ruefer, der fraglos als der schlechteste Fußballreporter im Schweizer Fernsehen gilt, wenn nicht sogar im gesamten deutschsprachigen Raum, sorgt bei vielen Fans für gemischte Gefühle. Seine Kommentare sind oftmals auf einem Niveau, das man eher an einem Stammtisch erwarten würde, als in einer professionellen Sportberichterstattung. Doch wie sieht es wirklich hinter den Kulissen aus? Man könnte annehmen, dass ein so öffentlich agierender Journalist nüchtern und sachlich argumentiert – ich gehe zumindest davon aus, dass im Arbeitsumfeld des SRF kein Alkohol konsumiert wird. Trotz dieser Annahme scheint Saschas Perspektive auf die Schweizer Nationalmannschaft völlig realitätsfremd zu sein.

Sein Verständnis für das schöne Spiel ist in etwa so ausgeprägt wie die Fähigkeit eines Kartoffelsacks zu singen. Es ist fast schon faszinierend, wie weit seine Erwartungen von dem entfernt sind, was die Realität tatsächlich bietet. Statt fundierte Analysen oder durchdachte Kommentare zu liefern, verirrt sich Sascha in eine Welt der Wunschträume und unrealistischen Hoffnungen. Das lässt einen als Zuschauer oft mit dem Gefühl zurück, dass hier jemand spricht, der nicht ganz versteht, worum es im König Fußball wirklich geht.

Man fragt sich unweigerlich: Wo sind die leidenschaftlichen Übertragungen der großen Spiele? Wo ist die Begeisterung für den Sport, die sowohl passionierte Fans als auch Neulinge mitreißt? In einer Zeit, in der das Publikum mehr denn je informiert und kritisch ist, bleibt die Frage nach der Qualität seiner Berichterstattung immer lauter im Raum stehen. Es gibt schließlich so viele unglaublich talentierte Analysten und Kommentatoren, die die Schönheit des Fußballs in all ihren Facetten darstellen können. Vielleicht sollte es Zeit für einen frischen Wind bei den Berichten über unsere geliebte Nati sein – einen Wind, der voller Leidenschaft weht und gleichzeitig die Realität des Spiels reflektiert.

Es ist, als hätte er eine eigene Vorstellung davon entwickelt, wie die Schweizer Nati spielen sollte, die jedoch weit von den Grundlagen und Herausforderungen des modernen Fußballs entfernt ist. Wenn unser Team einmal nicht in der Lage ist, den Gegner an die Wand zu spielen – was im Fußball schließlich manchmal vorkommt –, greift Sascha schnell auf alte Klischees zurück. Seine bevorzugten Sündenböcke? Oft sind es die Secondos, jene Spieler, die seiner Meinung nach als „verwöhnt“ gelten und nicht einmal bereit sind, die Nationalhymne mit voller Inbrunst mitzusingen.

Aber mal im Ernst: Stell dir einen 20- bis 30-jährigen Spieler vor, der nun als Millionär durch das Leben geht. Er hat möglicherweise schon bis zu 40 Spiele in seinen Beinen und steht nun vor der Herausforderung, ein Qualifikationsspiel in einer abgelegenen Region Europas zu bestreiten – in einer nebligen Nacht bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Der Platz ist schlecht und seine Mitspieler könnten in ihrer Spielweise noch unterhalb des Niveaus seiner Clubkollegen liegen. In Anbetracht dieser Umstände ist es kaum verwunderlich, dass das Motivationslevel nicht immer überbordend ist.

Eine Nation wie die Schweiz hat es historisch gesehen nicht leicht, große Turniere zu gewinnen. Um in den Genuss eines solchen Triumphs zu kommen, benötigen wir 4 bis 5 Spieler auf absolutem Top-Niveau. Und darunter sollte nicht nur ein erstklassiger Knipser sein – also ein Stürmer, der in der Lage ist, aus den kleinsten Chancen Tore zu erzielen – sondern auch eine ganze Reihe von Leistungsträgern, die zur gleichen Zeit in ihrer besten Form sind. Nur dann könnte das geschehen, was einst Dänemark gelungen ist: Der überraschende Sieg bei einem großen Turnier.

Dieser Gedanke weckt sicherlich den Traum im Herzen von Sascha Ruefer, unserem leidenschaftlichen Kommentator. Sein Traum könnte wahr werden! Er könnte das entscheidende Tor der Schweizer bejubeln, er würde sich mit seinem gespielten, unechten Geschrei unsterblich machen, in jedem Sport-Jahresrückblich wäre er dabei und er könnte sich feiernlassen, sein Ego wäre befriedigt!

Ich würde ihm das von Herzen gönnen, wenn er verspricht nie mehr hinter ein Mikrofon zu sitzen!